Langsamkeit hat viel mit Achsamkeit zu tun. Wer langsam ist, sieht viel, hört viel, entdeckt viel. Wer sich immer wieder langsam und behutsam durchs Leben bewegt, wird Wunder erleben, die einem verborgen bleiben, wenn man nur durch die Welt hetzt. Nur wer ruht, wer in der Stille nach innen blickt und genau hinlauscht, ist fähig die eigenen Gedanken und Gefühle wahrzunehmen und zu pflegen.
Neurowissenschaftlichen Studien zeigen, dass Phasen des Nichtstuns für die menschliche Identität, Empathie und Kreativität zentral sind – doch scheint es heute eine radikale Geste zu sein, im Alltag Zeit für Pausen zu finden oder müßiggängerisch unterwegs zu sein. Schnell werden wir von schlechtem Gewissen geplagt, denn wir leben in einer Zeit, wo das „mehr“ und „schneller“ die Maxime unseres Handelns geworden ist, in dem es „zu wenig vom Nichts“ gibt. Die Ausstellung steht ganz im Zeichen der unterschätzten Kraft der Langsamkeit und ist zugleich eine Einladung zu einem Zwischenraum, in dem man sich selbst gewahr wird, um zu merken, dass man selbst sich gerade genug ist.